Was bedeutet „Urban Sketching“?
Einfach gesagt bedeutet es „Skizzieren vor Ort“. Ähnlich wie Maler im 19. Jahrhundert ihren Schaffensort nach draußen verlegten, finden sich heute an vielen Flecken der Erde kleine bis große Gruppen begeisterter Zeichner*innen zusammen, um ihren Alltag und ihre Reisen zu dokumentieren.
Die Urban Sketchers lassen sich mit allen Sinnen auf den Ort ein, an dem sie sich befinden, und studieren die Details ihrer Umgebung – es ist eine Gegenbewegung zum schnellen Einfangen von Bildern mittels Smartphone. In diesem Moment wird das Gesehene und Gefühlte auf Papier festgehalten und es entsteht so eine Sammlung von Skizzen, die Geschichten erzählen und per Social Media Kanäle mit der ganzen Welt geteilt werden.
Es geht nicht um realitätsgetreuen Perfektionismus, sondern um die Wiedergabe der Welt nach eigener Beobachtung. Es gibt keine konkreten Vorgaben, was die Zeichen- oder Maltechnik angeht – vom Bleistift über Fineliner, Aquarellfarben, Farbstifte oder Gouache bis hin zum digitalen Skizzieren auf dem Tablet.
Weltweit gibt es heute knapp 300 Gruppen, sogenannte „Chapters“, die sich regelmäßig treffen und gemeinsam zeichnen. Kontakte werden über Landesgrenzen hinweg geknüpft, Erfahrungen über Maltechniken und Künstlermaterialien ausgetauscht, bestärkendes Feedback gegeben. Und am wichtigsten: Spaß und Motivation kommen nie zu kurz!
Mein persönlicher Weg mit Urban Sketching
Im Juni 2015 habe ich gemeinsam mit Ida Räther die Leitung einer bestehenden Zeichengruppe übernommen, die sich vor allem in Portrait- und Aktzeichnen übte. Seitdem organisiere ich im Team (v.a. mit Bettina Wong) offene Zeichentreffen an unterschiedlichen Plätzen Wiens, die wir dokumentieren und auf Social Media teilen.